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Voodoo

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de.wikipedia.org5.3.2016

Voodoo ist eine ursprünglich westafrikanische Religion. Das Wort Voodoo leitet sich aus einem Wort der westafrikanischen Fon für Geist ab und existierte möglicherweise schon vor mehreren tausend Jahren.

Voodoo ist eine ursprünglich westafrikanische Religion. Das Wort Voodoo leitet sich aus einem Wort der westafrikanischen Fon für Geist ab und existierte möglicherweise schon vor mehreren tausend Jahren. Es wird oft stellvertretend für verschiedene afro-amerikanische Religionen benutzt.

Voodoo auch Vodun, Voudou, Wudu oder Wodu, ist eine synkretistische spirituelle Praxis, die sich ursprünglich in Westafrika entwickelte und heute auch in kreolischen Gesellschaften des atlantischen Raums und vor allem in Haiti beheimatet ist. In westlichen Ländern wird sie, u.a. gefördert durch die US-amerikanische Horrorfilm-Industrie, stark exotisierend mit Elementen der Trance und magischer Handlungen assoziiert. Durch die Sklaverei kam die Praxis von Westafrika in die Karibik, wobei Elemente anderer Religionen aufgenommen wurden. Weltweit hat Voodoo etwa 60 Millionen Anhänger.

Voodoo stellt gleichwohl eine synkretistische Religion aus vielfältigen afrikanischen, islamischen, katholischen und auch indianischen Elementen dar, die sich in Folge aus Herkunft und Geschichte der Sklaven in Westindien ergab. Aus ihren afrikanischen Dorfgemeinschaften gerissen und zur Arbeit für die Kolonialisten und zum christlichen Glauben gezwungen, versuchten einige der Sklaven, ihre ursprüngliche Religion und die Hoffnung und Identität, die sie mit ihr verbanden, fortzuführen. So stehen etwa Bilder katholischer Heiliger im Voodoo oftmals als Stellvertreter für afrikanische Geistwesen mit ähnlichen Eigenschaften oder ähnlichem Symbolgehalt.

Voodoo wird heute hauptsächlich in den afrikanischen Staaten Benin, Ghana und Togo praktiziert, ferner im Karibikstaat Haiti, sowie teilweise in Haitis Nachbarstaat, der Dominikanischen Republik, wo viele Haitianer leben, darüber hinaus teilweise auch in Louisiana. Die Religion Voodoo verbreitet sich weltweit, besonders im Ursprungskontinent Afrika, da sich vor allem die schwarze Bevölkerung wieder an ihre Wurzeln erinnert. In Haiti gehören schätzungsweise etwa Dreiviertel der Menschen dem Voodoo an. Gleichzeitig bekennen sich aber 90 Prozent auch zum katholischen Glauben.

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Voodoo kennt nur einen Gott, dieser wird französisch Bondieu (Guter Gott), davon abgeleitet kreolisch Bondyè genannt. Da Bondieu allerdings so gewaltig ist, dass der Gläubige sich nicht direkt an ihn wenden kann, gibt es die Loa als Vermittler. Bei den Loa handelt es sich um göttliche Geistwesen, in deren Macht es steht, Dinge zu verändern. Für den Voodoo-Gläubigen sind die Loa Racine, die Familien-Loa, deren Anbetung innerhalb der Familie schon seit Generationen stattfindet, dabei die wichtigsten Ansprechpartner.

Eine geschlossene Glaubensgemeinschaft gibt es nicht, vielmehr teilen sich die Anhänger des Voodoo in einzelne Gruppen auf. Jede Gruppe verehrt eine bestimmte Tradition, eine heilige Figur oder einen Loa. Der oberste Loa (im Santería und im Candomblé wird von Orishas oder Orixás gesprochen) ist Olorun, ein sehr wichtiger Loa heißt Obatala. Darüber hinaus existieren noch weit mehr als 200 Loa, darunter Papa Legba, als Mittler zwischen den Göttern und Menschen, Agowu, ein Loa, der Stürme und Erdbeben auszulösen vermag, Damballah, der Loa der Schlangen, Ogoun, der Loa der Kriege, Ghede, Agwe, Ti-Jean-Petro und Erzulie. Ein Priester wird Houngan oder auch Babalawo, eine Priesterin Mambo genannt.

Immer wieder wird Voodoo mit schwarzer Magie assoziiert. Genährt wurden diese Vorstellungen durch die Praktiken des Totenkults und den Glauben an die Wiederbelebung längst Verstorbener (Nekromantie). Als gefährlichster Geist wird die weibliche Loa Marinette angesehen. Menschenopfer waren und sind kein Bestandteil des Voodooglaubens. Es werden aber Rituale praktiziert, bei denen Tiere geopfert werden. Diese Tieropfer dienen einerseits der spirituellen Ernährung der Loa, andererseits der Ernährung der Gläubigen. Es handelt sich demnach um rituelle Schlachtungen.

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