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Was ist Co-Abhängigkeit?

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FOTO: THEEARTHTRIBE.COM

de.wikipedia.org8.6.2016

Co-Abhängigkeit bezeichnet ein psychiatrisches Konzept, nach dem manche Bezugspersonen eines Suchtkranken dessen Sucht durch ihr Tun oder Unterlassen zusätzlich fördern oder selber darunter in irgendeiner Form leiden. Jene Angehörigen seien dann co-abhängig.

Co-Abhängigkeit ist nicht zu verwechseln mit der abhängigen (asthenischen) Persönlichkeitsstörung. Beispiele für Co-Abhängigkeit sind Arbeitskollegen, welche die trunkenheitsbedingten Minderleistungen eines Kollegen vertuschen und kompensieren, Familienangehörige, die den Suchtmittelkonsum finanzieren, oder Ärzte, die suchtbildende Medikamente ohne korrekte Indikation verordnen. Co-abhängiges Verhalten reduziert den Leidensdruck des Suchtkranken und verlängert so seine Krankheits- und Leidensdauer. Eine Co-Abhängigkeit kann in drei Phasen verlaufen:

In der Beschützerphase erfährt der Suchtkranke besondere Zuwendung und Mitgefühl in der Hoffnung, er könne seine Sucht aus eigener Kraft überwinden.
In der Kontrollphase übernehmen die Bezugspersonen die Aufgaben und Probleme des Süchtigen, wodurch sie die Sucht gegenüber dritten Personen verdecken.
Die Anklagephase ist durch zunehmende Aggression und Verachtung dem Kranken gegenüber geprägt. Am Ende kann eine vollständige Hilflosigkeit der Co-Abhängigen entstehen

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Abhängige verhalten sich typischerweise manipulativ. Durch ihr Verhalten verstricken sie andere in co-abhängiges Verhalten. Zum Wesen einer ausgebildeten Sucht gehört es, dass der Süchtige alles tut, um seine Sucht weiter ausleben zu können. Gelingt dies ohne Hilfe Dritter nicht, z.B. weil die finanziellen Mittel nicht genügen, wird der Süchtige teils bewusst, teils unbewusst Hilfe Dritter in Anspruch nehmen, die dann je nach persönlicher Nähe zum Süchtigen, eigener Disposition in Richtung Helfersyndrom und Manipulationskraft des Süchtigen in die Gefahr einer „Counter-Abhängigkeit“ geraten.

Co-Abhängige machen u.U. den Abhängigen zum Mittelpunkt ihres Lebens. Sie erfahren dafür teilweise zunächst die Anerkennung ihrer Umgebung. Sie nehmen die Helferrolle ein bis zur völligen Selbstverleugnung. So kommt es z. B. zur Überschuldung bei dem Versuch, einem Heroinsüchtigen zu helfen.

Co-Abhängige können gleichzeitig mit dem Wunsch zu helfen auch Wut oder andere schwierige Gefühle in Bezug auf den Abhängigen empfinden und schwere Auseinandersetzungen führen, z.B. um die Menge des Alkoholkonsums. Darunter wiederum können etwa deren Kinder leiden und das Erlernen entsprechender Kompetenzen erschweren – z. B. die Beurteilung, wann und wie auf einen Anlass adäquat zu reagieren ist. Diese soziale Unsicherheit wird als Negativfaktor für das Risiko später entstehender Suchterkrankungen bei den betroffenen Kindern im Erwachsenenalter gesehen. Jedoch sollten auch biologische Prädispositionen und das allgemeine soziale Umfeld bei solchen Schlussfolgerungen nicht außer Acht gelassen werden.

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Bei der Behandlung von Abhängigen ist es sinnvoll, auch dessen Bezugspersonen (Partner, Familienangehörige, Arbeitskollegen etc.) mit in die Therapie einzubeziehen. So können sie erkennen, welchen Schaden sie nehmen, welche Rolle sie übernehmen und wodurch sie die Abhängigkeit unterstützen. Selbsthilfegruppen bieten Hilfen für Angehörige oder Partner an.
Wesentlich ist dabei nicht nur, dem Abhängigen Wege aus der Sucht in Kooperation mit seinem (noch) intakten sozialen Umfeld zu zeigen, sondern unter Berücksichtigung der Co-

Abhängigkeit gerade auch den hiervon Betroffenen Personen aufzuzeigen, wie sie ihr über eigenes Verhalten rational entscheiden und dieses steuern können. Zentral ist das Entwickeln der Bereitschaft, sich vom Suchtverhalten klar abzugrenzen. Ziel der Abgrenzung ist es dabei einerseits, dem Co-Abhängigen zu helfen, sein eigenes Leben von der eigentlichen Sucht nur in einem bewusst in Kauf genommenen und also begrenzten Maße beeinträchtigen zu lassen.

Andererseits soll die Abgrenzung gerade auch dazu dienen, dem Süchtigen aufzuzeigen, dass es für ihn keine Möglichkeit gibt, mit der Sucht zu leben. Das typische Suchtverhalten, die Sucht "um jeden Preis", auch um den Preis der bewussten Schädigung der Menschen aus dem nahen sozialen Umfeld, aufrechtzuerhalten, soll durchbrochen werden. Oft kann erst durch die Aussichtslosigkeit, die Sucht aufgrund externer Hilfe relativ unbeschadet weiter auszuleben, der echte Wille geweckt werden, die Sucht zu überwinden. Daher gehören zu den Methoden einer effektiven Therapie von Süchtigem und Co-Abhängigem auch harte Maßnahmen wie Kontaktsperren, Kündigung des Arbeitsplatzes und sogar Scheidung.

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